Durch das Band des Friedens…
Die Gottesdienstordnungen des Weltgebetstags der Frauen haben eine lange Vorlaufzeit. In Deutschland wird die Liturgie jeweils im September des Vorjahres veröffentlicht. Für dieses Jahr haben palästinensische Christinnen den Weltgebetstag vorbereitet, lange vor dem Angriff der Hamas auf Israel und den daraus resultierenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Und doch ist es bestimmt kein Zufall, dass wir in diesem Jahr aufgerufen sind, „… durch das Band des Friedens“ am Weltgebetstag am 1. März um 17 Uhr uns durch das Band des Friedens zu verbinden, die Sehnsucht unserer Schwestern in Palästina nach Frieden in der Region zu hören und gemeinsam dafür zu beten. Schließen auch Sie sich über Länder und Konfessionsgrenzen hinweg mit anderen Christinnen und Christen zusammen: Freitag, 1. März 2024, um 17h im Caspar-Olevian-Saal (Willy-Brandt-Platz). Anschließend laden die Frauen des Vorbereitungsteams zu einem Imbiss und Austausch ein.
Dieses Jahr steht im Mittelpunkt des ökumenischen Weltgebetstags der Frauen (WGT) Palästina, was im Vorfeld von einigen Seiten diskutiert wurde und dazu führte, dass der Vorstand des WGT als antisemitisch und antiisraelisch verurteilt wurde. Nach einer Bearbeitung und Aktualisierung des Materials wird die traditionsreiche weltweite Veranstaltung am Freitag, 1. März stattfinden. Frauen rund um den Globus setzen mit ihrem Gebet ein Zeichen und sammeln Spenden für Mädchen- und Frauenprojekte. Allein in Deutschland werden zu dezentralen Veranstaltungen rund 800.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Auch Gruppen aus dem Bistum Trier beteiligen sich an dem Gebetstag. „Angesichts von Gewalt, Hass und Krieg in Israel und Palästina ist der Weltgebetstag mit seinem diesjährigen biblischen Motto aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus ´…durch das Band des Friedens` so wichtig wie nie zuvor“, betont die evangelische Vorstandsvorsitzende des WGT, Brunhilde Raiser.
Spenden, die im Rahmen des WGT gesammelt werden, gehen beispielsweise an die israelische Frauenorganisation MachsomWatch (MW), die sich für einen menschenwürdigen Umgang an den Checkpoints der besetzten Gebiete einsetzt. Hier arbeiten palästinensische und israelische Frauen zusammen. Es gibt weitere solcher Zusammenschlüsse wie auch Karin Müller-Bauer, Organisationsberaterin im Bistum Trier, aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Sie hat persönliche Verbindungen zu einer Frau, die Teil der Initiative „women wage peace“ ist. „In den Initiativen women wage peace und women of the sun haben sich israelische und palästinensische Frauen und Mütter zusammengeschlossen, um über die Grenzen hinweg in friedlichen Demonstrationen und mit kreativen Aktionen an beide Seiten zu appellieren, endlich für ein friedvolles und faires Miteinander einzutreten“, berichtet Karin Müller-Bauer. Und das sei auch das einzigartige an diesen Bewegungen, weiß Müller-Bauer, die sich selbst in der Initiative „women wage peace“ einbringt. „Für mich liegt das Besondere dieser Initiative in der erfolgreichen Kooperation zwischen israelischen und palästinensischen Frauen, die gegen die Hetze und Anfeindungen auf beiden Seiten entschlossen auftreten und für Verständigung und Kooperation, gegen das unsinnige Sterben Unschuldiger ihre Stimmen erheben.“ Die Frauen fordern die Staats- und Regierungschefs auf, umgehend mit Friedensgesprächen und -verhandlungen zu beginnen. „Die Schaffung eines politischen Horizonts ist eine absolute Notwendigkeit für alle in dieser Region lebenden Menschen, gefolgt von Verhandlungen über eine neue politische Ordnung“, sind sich die Frauen von „women wage peace“ sicher. „Gerade der Weltgebetstag in diesem Jahr bietet eine wichtige Chance, über die Initiativen zu berichten, die Mut machen, dem Hass etwas entgegenzusetzen“, findet Müller-Bauer.