Das Ende ist nah – Inszenierung der Gruppe Kreuz &Quer in St. Matthias

Fr 19./ Sa 20. Januar 2024 um 19.30 Uhr, Einlass 19 Uhr
So, 21. Januar 2024 um 14.30 Uhr, Einlass 14 Uhr
Ort: Pfarrsaal St. Matthias, Matthiasstr. 79, 54290 Trier
Dauer 2 Stunden 30 mit einer Pause
Preise: Möglichkeit der Spende ist gegeben, wir bitten um Reservierung unter mbg84@outlook.de

Willkommen im Jahr 2024! Dem Jahr der Apokalypse! Der Zeit des Weltuntergangs!

2024: Die Welt steht vor einer großen Entwicklung. Vier Mächte stehen vor einem enormen evolutionären Sprung. Sie alle wollen gegenüber der Menschheit ein Heilsversprechen einlösen, damit sie ewig leben kann und befreit wird von allem Übel:

  • Die Cyborgs bieten allen den Zugang zu neuen technologischen Körpern und neuem Bewusstsein an. Sie wollen das gesamte menschliche Bewusstsein in einer Cloud hochladen, damit Armut und Klassenkampf auf ewig ein Ende in der Gemeinschaft der technologischen Gleichberechtigung findet.
  • Die Engel haben den Schlüssel zum ewigen Guten gefunden. Sie bieten der Menschheit eine Läuterung an, die sie noch heute von allen Sünden (wortwörtlich) rein wäscht, damit die Menschen heilig werden können. Aber um die sündhafte Welt, die zerstörte Erde und all das Böse hinter sich zu lassen, müssen Opfer gebracht werden.
  • Die Dschinns haben im Egoismus die Lust des puren Seins entdeckt, die den Menschen durch die vier Elemente aus seinem Zustand eines materiellen Mangelwesen zu einem mächtigen übernatürlichen Dasein verhelfen soll. „Denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.“ (Friedrich Nietzsche)
  • Die Dämonen sehen das Heil des Menschen im Anfang seiner Schöpfung: Aus der Erde sind sie gekommen, zur Erde müssen sie zurückkehren. Nur das Loslassen aller ideellen gesellschaftlichen Werte vereinigt den Menschen wieder mit Schöpfung und Natur und erst im Tod finden sie die Ewigkeit des Lebens neu aus der Erde geschöpft zu werden.

Alle vier Mächte berufen sich auf das letzte Buch der Heiligen Schrift Die Offenbarung des Johannes und zetteln einen Krieg um die Herzen, Köpfe, Gefühle und Seelen der Menschen an. In ihrem Wahn erheben sie sich zu alleinigen Herrschern über die Erlösung und lösen damit das Ende aller Tage aus.

Kreuz&Quer inszeniert die Offenbarung des Johannes als modernen und performativen Mythos. Die Texte aus dem letzten Buch der Bibel und anderen apokalyptischen Texten werden teilweise im Original, teilweise aus der Perspektive von Cyborgs, Dschinns oder Dämonen in eine neue Sprache gebracht und zu einem ideologischen Wurfgeschoss verwandelt. Diese Transformation des Texts will nicht moralisieren, sondern in einer mystischen, futuristischen, grotesken und ästhetisierten Veränderung ein kraftvolles Plädoyer dafür geben, dass die Menschheit als diverse Vielfalt angelegt ist, die eine neue Zukunft des Friedens in sich gebären kann. Der Kampf der vier Mächte ist ein Vexierbild der Gegenwart: Ein Bild, wie die Menschheit trotz ihrer Kraft und Berufung zu Vielfalt, Frieden, Gleichberechtigung und Liebe den Untergang vorantreibt.

Autor:in: Redaktion (MLL)