Seit Oktober 2022 gibt es das Projekt D3– Dramaturgie des Daseins in der Pfarrei St. Matthias. Ende Februar kommt die erste große Premiere des Stücks.
Wir haben es geschafft, in einer großen Kooperation ausgehend von der Pfarrei St. Matthias, dem Projekt D3 im Bistum Trier mit der Theologischen Fakultät Trier und der studentischen Theatergruppe Kreuz&Quer ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen, das sich kritisch mit den Fragen der Zeit auseinandersetzt. Das Theaterstück lockt junge Menschen nach Trier-Süd und will unsere Gemeinde als einen Ort kultureller Vielfalt präsentieren.
Deshalb laden wir herzlich zur Aufführung des Stücks ein. Und hoffen, dass Sie/ Ihr zahlreich erscheint. Wir bitten um Reservierung unter mbg84@outlook.de
Aufführungen:
Fr 27.01./Sa 28.01.2023 um 19.30 Uhr/ Einlass 19.00 Uhr
So , 29.01.2023 um 14.30 Uhr/ Einlass 14 Uhr
Ort: Pfarrsaal St. Matthias, Matthiasstr. 79, 54290 Trier
Dauer: 2 Stunden 10 mit einer Pause
Preis: Möglichkeit zu spenden ist gegeben
Zum Stück:
Peter Handke erhielt 2019 den Literaturnobelpreis. Unumstritten war dies nicht, denn Handke löste eine Kontroverse zum Serbien-Krieg aus: Denn anstatt sich mit den Opfern des Massakers von Srebrenica zu solidarisieren, stand er auf der Seite Serbiens und behauptete, dass Serbien nie Gerechtigkeit erfuhr.
Während diese Kontroverse unter anderem wegen Corona unterging, holt Kreuz&Quer zum Gegenschlag aus und fordert, dass Peter Handke seinen Literaturnobelpreis zurückgeben soll.
Doch hat es sich mit einem solchen symbolischen Akt erledigt? Sind die verletzenden Aussagen, die zur Rückgabe des Preises geführt haben, damit abgegolten? Oder verletzen sie die Betroffenen des Krieges immer noch, da ihr Leiden unsichtbar gemacht wird?
Rücknahme verweigert! Wie nehme ich einen Literaturnobelpreis zurück? stellt sich der kritischen Frage, ob eine Aussage zurückgenommen werden: Kann die Kriegserklärung Russlands an die Ukraine zurückgenommen werden? Kann sprachlich-sexualisierte Gewalt zurückgenommen werden? Kann ein Ich liebe Dich! zurückgenommen werden?
Rücknahme verweigert! Wie nehme ich einen Literaturnobelpreis zurück? ist ein politisch-provokatives Stück, dessen Inszenierung zwischen unterhaltend-skurril und atmosphärischer Tiefe wandelt, um sich der Frage zu stellen: Kann ich eine Aussage zurückziehen? Reicht ein Entschuldigung! oder ein Uppsie!
Es ist das politischste Stück der Theatergruppe, das zeigen wird, das selbst abstrakte Fragen berühren, unterhalten und ganz klar auch provozieren können. So wie einst Peter Handkes Publikumsbeschimpfung(1966).
Mit herzlichen Grüßen
Marc-Bernhard Gleißner, M.A.
Projektleiter D3